"Sie prostituieren sich im Verborgenen weiter und müssen sich auf Vieles einlassen", sagte Diakonie-Vorstandsmitglied Maria Loheide der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Prostituierte müsse jetzt der Zugang zu Sozialhilfe und der gesetzlichen Krankenversicherung geöffnet werden.
Runder Tisch vorgeschlagen
"Corona hat das Leben vieler Prostituierter drastisch verschlechtert", sagte Loheide weiter. Sie schlug die Einberufung eines runden Tisches vor, um sich der Probleme gesellschaftlich anzunehmen. Daran teilnehmen sollen unter anderem Bund, Länder, Kommunen, Sozialverbände und die Polizei. "Die Beratungsarbeit vor Ort muss grundsätzlich verstärkt werden, vor allem auch mobile Teams, die Prostituierte aufsuchen", erklärte die Diakonie-Vorständin.
Bordelle in Pandemie geschlossen
In Deutschland arbeiten laut Zeitung offiziell 40.000 registrierte Prostituierte. Schätzungen gehen davon aus, dass es tatsächlich zehnmal mehr sind. Um die die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, sind Bordelle, Stundenhotels und Terminwohnungen geschlossen. Die Diakonie sprach sich dagegen aus, Prostitution nach dem Ende der Pandemie grundsätzlich zu verbieten. "Prostitution hört nicht einfach auf, wenn man sie verbietet", meinte Loheide.