Silvester in NRW: Polizei in Köln kontrolliert rund 1.000 Nordafrikaner

 (DR)

Die Silvesternacht ist in Nordrhein-Westfalen laut einer vorläufigen Bilanz offenbar ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Allerdings hatten die Polizeibeamten beim Jahreswechsel

2016/2017 mehrere Tausend Einsätze zu bewältigen, wie das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW in Duisburg zu Neujahr mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Einsätze zu. In Köln wurden zudem rund 1.000 junge Männer aus dem nordafrikanischen Raum an der Anreise zum Dom gehindert. In der Kölner Innenstadt sorgte ein Großaufgebot der Polizei von etwa 1.500 Beamten nach bisherigem Stand dafür, dass sich die sexuellen Übergriffe auf junge Frauen vor einem Jahr nicht wiederholten.

Nach Angaben eines Sprechers der Kölner Polizei wurden die jungen Männer aus Nordafrika am Hauptbahnhof und am Bahnhof im rechtsrheinischen Deutz von der Polizei kontrolliert. Man habe eine "massive Anreise" dieser Personengruppe festgestellt und mit einer Zahl "in dieser Dimension" nicht gerechnet, sagte der Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die am Hauptbahnhof überprüften Männer seien am Zutritt zur Innenstadt gehindert und aufgefordert, mit dem Zug wieder zurückzufahren. Die im Stadtteil Deutz kontrollierten Personen wurden den Angaben zufolge zum dortigen Rheinufer geführt. Dort hätten sich die Gruppen dann schnell zerstreut, hieß es. Die Polizei in Köln nahm laut Bericht mehr als 40 Personen fest oder in Gewahrsam - unter anderem, weil sie Platzverweise nicht befolgten, sie sich illegal in Deutschland aufhielten oder ein Haftbefehl gegen sie vorlag.

Bis zwei Uhr registrierte die Polizei in Köln vier Sexualdelikte. Ein Mann wurde in der Innenstadt festgenommen, weil er sich einer Frau unsittlich genähert hatte. Zudem flüchteten gegen Mitternacht drei Männer, die am Hauptbahnhof ebenfalls Frauen in ähnlicher Weise belästigt haben sollen.

Landesweit verzeichnete die Polizei in der Zeit von 19 Uhr am Samstagabend bis 6 Uhr Sonntag in der Früh rund 3.800 Einsätze. Das waren etwa 400 mehr als beim Jahreswechsel 2015/2016, wie es hieß. Es wurden etwa 25 Sexualdelikte registriert, die Zahl der Körperverletzungsdelikte lag mit 372 Fällen in etwa auf der Hälfte des Vorjahres, die Eigentumsdelikte gingen dagegen deutlich zurück: von 335 auf nunmehr 64.

Durch Silvesterfeierlichkeiten wurden fast 450 Personen verletzt. Bei den Einsätzen der Polizei erlitten mehr als 30 Beamte Verletzungen, rund 350 Personen wurden festgenommen oder kamen in Gewahrsam. (epd/Stand 01.01.17)