Simbabwe: Mugabe droht 10 Tage vor der Stichwahl weiter - Weltkirchenrat ruft zum Gebet auf

Der Countdown läuft

Simbabwes Präsident Robert Mugabe (84) hat mit Waffengewalt gedroht, um seine Macht zu erhalten. Er sei bereit, in den Krieg zu ziehen, um einen Wahlsieg von Oppositionsführer Morgan Tsvangirai zu verhindern, sagte Mugabe bei der Beerdigung eines ehemaligen Kommandanten aus dem Unabhängigkeitskrieg der 70er Jahre am Samstag nach Rundfunkberichten in Harare. Mugabe trifft bei der Stichwahl um die Präsidentschaft am 27. Juni auf den Herausforderer Tsvangirai.

 (DR)

Mugabe sagte laut dem südafrikanischen Rundfunk, Oppositionsführer Tsvangirai und seine «Bewegung für Demokratischen Wandel» (MDC) seien für Brandstiftungen, Entführungen und Misshandlungen verantwortlich.
Die Verantwortlichen würden in Kürze zur Rechenschaft gezogen.

Der Weltkirchenrat mahnte zu Frieden und Fairness. «Die Bedeutung dieser Wahl - ihr fairer Ablauf, ihr Ergebnis und ihre Nachwirkungen - kann gar nicht hoch genug bewertet werden», schrieb der Generalsekretär des Rates, Samuel Kobia, an die rund 350 Mitgliedskirchen. Er forderte ausdrücklich dazu auf, «für die Bevölkerung und die Regierung» Simbabwes zu beten.

Der 84-jährige Mugabe regiert Simbabwe seit 1980 und strebt eine sechste Amtszeit an. Im ersten Wahlgang am 29. März hatte der ehemalige Gewerkschaftsführer Tsvangirai (56) mehr Stimmen als Mugabe erhalten, nach offiziellen Angaben aber die absolute Mehrheit verfehlt.

Seither klagt die Opposition über gewaltsame Übergriffe auf ihre Mitglieder und Anhänger, bei denen mindestens 60 Menschen starben. Mugabe drohte zuletzt offen mit Krieg, um zu verhindern, dass die Opposition an die Macht kommt. Tsvangirai war in den vergangenen Wochen mehrmals bei Wahlkundgebungen festgenommen worden. Der MDC-Generalsekretär Tendai Biti ist seit Tagen in Haft und soll wegen Hochverrats angeklagt werden.