Simbabwes Polizei erzwingt Demonstrationsverbot

 (DR)

Mit einem Großaufgebot an Polizeikräften hat die Regierung des afrikanischen Krisenstaats Simbabwe das Verbot einer Protestkundgebung der Opposition in der Hauptstadt Harare erzwungen. Augenzeugen berichteten von mehreren Verletzten, nachdem die Polizei mit Tränengas gegen einzelne Demonstrantengruppen vorgegangen war. Aufgerufen dazu hatte die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC); sie will Präsident Emmerson Mnangagwa zwingen, die Führung des Landes angesichts der gegenwärtigen schweren Wirtschaftskrise an eine Übergangsregierung zu übergeben. Die Regierung hatte den Protest als illegal bezeichnet und war darin vom obersten Gericht bestätigt worden. Daraufhin sagte die MDC die Demonstration kurzfristig ab.

Das Land im südlichen Afrika steht seit Jahren am Rande des Kollapses seiner Infrastruktur. Wegen einer drohenden Nahrungsmittelkrise in dem Land hat das Welternährungsprogramm (WFP) vor kurzem Alarm geschlagen. Rund fünf Millionen Simbabwer sind demnach als Folgen von Dürre, hohen Lebensmittelpreisen und knappem Saatgut auf Hilfe angewiesen. Das Land war zudem Mitte März vom Zyklon "Idai" heimgesucht worden, der schwere Verwüstungen anrichtete. (dpa / 16.8.19)