Der CDU-Politiker sagte der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag) mit Blick auf die vergangenen drei Jahrzehnte: "Auch wenn sich einiges verbessert hat - wie die Lage der Kopten in Ägypten, so ist doch insgesamt die Situation für Religionsfreiheit schlechter geworden." Aktuell mache ihm etwa der zunehmende Islamismus in Asien Sorgen.
Verbindung mit Nationalismus
Weiter erklärte Kauder, das Thema Religion werde immer häufiger mit Nationalität oder Nationalismus verbunden. So gebe es in Indien die Haltung, dass nur ein Hindu ein guter Inder sei. Als anderes Beispiel nannte er Stimmen aus Polen und Ungarn, die sagten, wenn überhaupt, wolle man nur christliche Flüchtlinge aufnehmen: "Diese Entwicklung in Europa widerspricht unserem christlichen Wertesystem. Die Religionsfreiheit ist einst von hier ausgegangen und das Ergebnis eines jahrhundertelangen Ringens."
Weiterhin für die Religionsfreiheit im Einsatz
Kauder bewirbt sich nach rund drei Jahrzehnten im Bundestag nicht erneut um ein Abgeordnetenmandat. Er sagte der Zeitung, er werde sein Thema Religionsfreiheit weiter verfolgen und dazu auch in Zukunft Reden halten. Um authentisch berichten zu können und nicht nur Buchwissen weiterzugeben, werde er wieder in einige Länder reisen.