Der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislav Zvolensky, hat der künftigen Staatspräsidentin Zuzana Caputova zu ihrer Wahl gratuliert. Er wünsche ihr "viel moralische Kraft und Besonnenheit und zugleich Sanftmut und Sinn für Gerechtigkeit", erklärte der Pressburger Erzbischof nach der Stichwahl, die Caputova für sich entschieden hatte.
Zvolensky äußerte die Hoffnung, "dass die neue Präsidentin die Grundwerte, auf denen unsere Gesellschaft aufbaut, schützen und das Gemeinwohl ausgehend von christlichen Werten entwickeln wird". Er bete darum, dass Caputova "es verstehe, die Bürger zum Tun des Guten zu verbinden", und wünsche ihr die "Fähigkeit und Entschlossenheit die Slowakei in der Welt positiv zu repräsentieren", so der Erzbischof.
Die 45-jährige Rechtsanwältin, Bürgerrechtlerin und Umweltaktivistin Caputova hatte die Stichwahl um das Präsidentenamt klar mit 58 zu 42 Prozent gegen den von den regierenden Sozialdemokraten nominierten derzeitigen EU-Kommissar Maros Sefcovic gewonnen.
Die slowakischen Bischöfe waren im Vorfeld der Wahlen Anfang März eher auf Distanz zu Caputova gegangen. Der Erzbischof von Trnava, Jan Orosch, hatte die Katholiken sogar davor gewarnt, mit der Wahl der Bürgerrechtlerin eine "Sünde" zu begehen. Ein Christ dürfe sich "nicht manipulieren lassen und Kandidaten wählen, die weiche Drogen, Euthanasie, Schwangerschaftsabbrüche, homosexuelle Ehen empfehlen und der Adoption von Kindern durch Paare gleichen Geschlechts zustimmen", kritisierte er. Vor der Stichwahl vom Samstag erklärte die Bischofskonferenz, keine Wahlempfehlung geben zu wollen. (kna/Stand 01.04.2019)