Zum Abschluss der Weltklimakonferenz in Bonn an diesem Freitag fordern die SOS-Kinderdörfer die Staats- und Regierungschefs auf, bei ihren Entscheidungen an die Bedürfnisse der Kinder zu denken. Hunderte Millionen Jungen und Mädchen seien durch den Klimawandel von Krankheiten, Armut oder sogar dem Tod bedroht, heißt es in einem am Freitagmorgen veröffentlichten Appell.
Als aktuelles Beispiel nennt die Hilfsorganisation Indien. Giftiger Smog umhülle seit Tagen die Hauptstadt Delhi, berichtete Shubha Murthi, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Asien: "Wer aktuell in Delhi einen Tag im Freien verbringt, atmet so viel Schadstoffe ein, als würde er 50 Zigaretten rauchen."
Die Konzentration des Feinstaubs PM10 sei alarmierend hoch und habe teilweise bei über 900 Mikrogramm gelegen. Als unbedenklich gelten laut Weltgesundheitsorganisation maximal 50 Mikrogramm.
"Besonders gefährlich ist die Situation für Kinder", sagte Murthi weiter. Der Smog führe zu Atemwegserkrankungen und vielfältigen langfristigen Schädigungen. Die Feinstaubbelastung von Müttern sei zudem häufig Ursache für Früh- und Totgeburten.
"Wir können es uns nicht leisten, so weiter zu machen wie bisher", mahnte Murthi: "Die Regierungen müssen endlich konkrete Maßnahmen ergreifen." Die Situation, in der sich viele Menschen jetzt befänden, sei "das Resultat von Versäumnissen und Ignoranz auf vielen Ebenen". (kna)