"Aus ethischer Perspektive ist es wichtig, in der Pandemie so viel Teilhabe wie möglich am gesellschaftlichen Leben für alle zu gewährleisten und individuelle Wahlmöglichkeiten zu erhalten - auch wenn nicht alle Kosten dafür vom Staat übernommen werden müssen", sagte Buyx der "Rheinischen Post" an diesem Donnerstag. Nach der "2G-Regel" können ungeimpfte Getestete anders als Geimpfte und Genesene etwa von Veranstaltungen ausgeschlossen werden.
"Private Anbieter sind frei darin, die 2G-Regel einzuführen, aber der Staat sollte mit der 2G-Regel sehr maßvoll und situationsangepasst umgehen - etwa wenn bestimmte Tests keine vergleichbar ausreichende Sicherheit mehr gewährleisten", so die Vorsitzende des Ethikrats.
Niederschwelligere Impfangebote
Buyx begrüßte unterdessen das für Oktober geplante Ende der Gratis-Tests und forderte niederschwelligere Impfangebote. "Es ist noch einiges zu tun mit Blick auf Information und aufsuchendes Impfen, um allen ein möglichst barrierefreies Impfangebot zu machen", sagte sie.
Es ließe sich aber schwer begründen, dass man zukünftig denen, die sich aus ganz freien Stücken entscheiden, nicht solidarisch zu handeln - also weder sich noch andere zu schützen und die Pandemie damit weiter voranzutreiben -, immer noch die Tests bezahlt, so Buyx. "Das ist dann eine private Entscheidung, die finanzielle Folgen hat, aber es ist keine Impflicht durch die Hintertür - eine Pflicht ist etwas, dem man sich nicht entziehen kann und das ist ja gerade nicht der Fall." Die gewollt Ungeimpften könnten sich ja weiter testen lassen, sagte Buyx.