Söder bittet Gott bei Fehlern um Vergebung

"Ich habe gelernt zu beten"

Durch den Tod seiner Mutter 1994 hat Markus Söder nach eigenen Angaben wieder zum Glauben gefunden. "Ich habe mich getraut, mich direkt an Gott zu wenden", sagt der bayerische Ministerpräsident.

Markus Söder / © Fabian Sommer (dpa)
Markus Söder / © Fabian Sommer ( dpa )

"Ich habe gelernt zu beten, habe mich getraut, mich direkt an Gott zu wenden, und gespürt, dass wir Menschen mit dem lieben Gott reden können", sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview von "Zeit online". Auf die Frage, ob er regelmäßig beichte, sagte er: "Ich bitte Gott um Vergebung für die Fehler, die ich mache".

Als bayerischer Evangelischer auch ein bisschen katholisch

Markus Söder 2018 in der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild / © Christopher Beschnitt (KNA)
Markus Söder 2018 in der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Als Kind habe er sich der Kirche verbunden gefühlt, sagte Söder. Später habe er den Glauben "etwas aus den Augen verloren." Durch den Tod seiner Mutter im Jahr 1994 habe er zurückgefunden. "Über einen Zufall bin ich dann in einen Gesprächskreis engagierter Christen gekommen, die sich regelmäßig zum Frühstück und Gebet treffen. In diesen Gesprächen hat sich ein neuer Zugang zum Glauben ergeben", sagte der CSU-Politiker.

Söder ist erst der zweite evangelische Vorsitzende der CSU, die mehrheitlich katholisch geprägt ist. Die Zeiten, in denen man sich als Nicht-Katholik in Bayern erstmal beweisen müsse, seien vorbei. "Heute ist man froh, wenn sich überhaupt jemand zum Glauben und zur Kirche bekennt. Dazu kommt, dass evangelisch-lutherisch aus Sicht vieler norddeutscher Evangelischer ohnehin schon fast ein bisschen katholisch ist", so Söder. "Wir bayerischen Evangelischen dürfen uns zum Beispiel bekreuzigen. Ich mache das gerne. Manchmal führt das dazu, dass ich gefragt werde: Ach, bist du doch katholisch?"

Quelle:
KNA