Solidarität mit deutschem Kloster Tabgha

Nach Brandanschlag

Tausende Christen haben gegen den Brandanschlag auf das Kloster Tabgha in Israel protestiert. Der Südflügel des erst 2012 neuerrichteten Klosters war am Donnerstag ausgebrannt. Im Verdacht stehen radikale jüdische Siedler.

Anschlag in Tabgha (dpa)
Anschlag in Tabgha / ( dpa )

Christen aus Galiläa hätten den Benediktinern ein T-Shirt geschenkt, auf dem steht: "Im Angesicht des Feuers legen wir Zeugnis für das Licht ab." Die Benediktiner dankten auf ihrer Facebookseite für die Solidarität. "Ganz herzlichen Dank allen, die uns besuchen, schreiben, die mit uns und für uns beten und an uns denken! Das tut gut und ist wichtig!", hieß es.

Laut einem Bericht der israelischen Zeitung "Haaretz" nahm die zunächst friedliche Kundgebung bei der von deutschen Benediktinern betreuten Pilgerstätte am See Genezareth zusehends wütende Züge an. Der frühere Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, und der Patriarchatsvertreter für Israel Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo feierten am Sonntag eine Messe in der Kirche des Benediktinerklosters. Sabbah sagte laut "Haaretz", die Christen im Heiligen Land bäten nicht um besonderen Schutz; Israel müsse aber mit seinem Anspruch auf Rechtsstaatlichkeit derartige Vorfälle verhindern und gegen jene vorgehen, die zu Gewalt aufstachelten.

Der stellvertretende Leiter der US-Botschaft in Tel Aviv, William Grant, verglich den mutmaßlichen Brandanschlag mit dem Massaker in der afroamerikanischen Emanuel-Gemeinde in Charleston. Dort waren am vergangenen Mittwoch neun Besucher einer Bibelstunde erschossen worden. Grant sagte der Zeitung, die US-Regierung habe den Brand in Tabgha nicht kommentiert, nachdem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Vorfall verurteilt und die Verfolgung der Täter zugesichert habe.


Quelle:
KNA