Gysi kritisiert Spenden der Milliardäre für Notre-Dame

"Sollten sich überlegen, wie das ankommt"

Der langjährige Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, hat mit Blick auf die enorm hohen Spenden für den Wiederaufbau der Pariser Kirche Notre-Dame eine Schieflage kritisiert. Ins Visier nahm er besonders die Milliardäre.

Trümmerteile und verkohlte Holzbalken liegen im Inneren der Kathedrale Notre-Dame / © Christophe Petit Tesson (dpa)
Trümmerteile und verkohlte Holzbalken liegen im Inneren der Kathedrale Notre-Dame / © Christophe Petit Tesson ( dpa )

Dem "Tagesspiegel" (Sonntag) sagte der 71-Jährige, er wisse nicht, "ob es so schlau ist, wenn die Milliardäre jetzt so viel spenden für den Wiederaufbau".

Deutlicher Widerspruch

Er rügte: "Das geht ihnen ans Herz, aber die Armut nicht." Es gebe so viele Probleme auf der Welt, wo Milliardäre nichts tun, sagte Gysi weiter. "Wieso spenden sie nicht, um den Hunger zu bekämpfen oder für die Seenotrettung im Mittelmeer. Da wird ein Widerspruch deutlich." Er habe nichts gegen Spenden für Notre-Dame, aber "die dicken Spender, die Milliardäre, sollten sich überlegen, wie das ankommt, wofür sie mehr spenden sollten".


Gregor Gysi / © Georg Hochmuth (dpa)
Gregor Gysi / © Georg Hochmuth ( dpa )
Quelle:
KNA