Sonderbeauftragter der "Legionäre Christi" gestorben

Papst sendet Beileidstelegramm

Der emeritierte Kurienkardinal Velasio De Paolis ist tot. Der Kirchenjurist aus Italien starb am Samstag im Alter von 81 Jahren. Papst Franziskus schickte ein Telegramm an den Bruder des Verstorbenen.

Kardinal Velasio De Paolis / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Velasio De Paolis / © Paul Haring ( KNA )

Papst Franziskus hat in einem Telegramm dem Bruder des verstorbenen Kardinals Velasio De Paolis sein Beileid ausgedrückt. Mit Trauer habe er vom Tod des Kardinals erfahren, der nach langer Krankheit "in großem Vertrauen" auf Gott gestorben sei. Seine Anteilnahme gelte der gesamten Familie des Verstorbenen, schrieb der Papst am Samstag.

Zugleich würdigte er in seinem Schreiben die Verdienste des Geistlichen als Ausbilder junger Theologen, als Kirchenjurist sowie später als Sekretär im obersten Gericht der katholischen Kirche, der Apostolischen Signatur, sowie als Leiter der vatikanischen Wirtschaftspräfektur. Zudem habe sich De Paolis auch anderen, teils schwierigen Missionen mit priesterlichem Eifer und treu zum Evangelium gewidmet. So war der Italiener Sonderbeauftragter für die Ordensgemeinschaft Legionäre Christi, als diese vor etlichen Jahren nach dem Missbrauchsskandal um ihren Gründer Marcial Maciel Degollado in eine schwere Krise geraten war.

Lehrer für Kirchenrecht

Als ehemaliger Leiter der vatikanischen Wirtschaftspräfektur hatte der Italiener von 2008 bis zu seiner Pensionierung 2011 die Buchführung der vatikanischen Behörden überwacht und Bilanzen erstellt. Zuvor war der am 19. September 1935 bei Latina in der Nähe von Rom geborene De Paolis als Kirchenjurist tätig. Von 2003 bis 2008 wirkte er als Sekretär und damit "Zweiter Mann" im Obersten Gericht der katholischen Kirche, der Apostolischen Signatur.

Vor seiner Bischofsweihe im Jahr 2004 lehrte De Paolis Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Urbaniana. 2010 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zu seinem Sonderbeauftragten für die Ordensgemeinschaft "Legionäre Christi"; Im gleichen Jahr nahm ihn der Papst in das Kardinalskollegium auf. Mit dem Tod De Paolis zählt das Kardinalskollegium noch 220 Mitglieder. Davon sind 120 jünger als 80 Jahre und wären somit bei einer Papstwahl stimmberechtigt.


Quelle:
KNA