Das Weihnachtsmarken-Motiv der Maria mit dem Jesuskind, in deren Hintergrund ein Engel zu sehen ist, ist dem rechten südöstlichen Chorfenster von Sankt Stephan entnommen.
In Vertretung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte Finanzstaatssekretärin Bettina Hagedorn (beide SPD), das neue Postwertzeichen sei "ganz besonders schön". Obwohl die Marke in einer Auflage von sechs Millionen Exemplaren erscheine, sei zu erwarten, dass sie bald vergriffen sei.
30 Cent für Freie Wohlfahrtspflege
Die Briefmarke ist bereits erhältlich und hat einen Wert von 70 Cent plus 30 Cent. Die zusätzlichen 30 Cent kommen der Freien Wohlfahrtspflege zugute. Der Gesamterlös aller Wohlfahrtsmarken beträgt rund 10 Millionen Euro pro Jahr. Mit der Herausgabe einer Briefmarke zum Weihnachtsfest folgt das Ministerium einer fast fünf Jahrzehnte alten Tradition.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sagte bei dem Festakt, die Botschaft von Weihnachten, dass Gott Mensch werde, sei vielen Menschen in der säkularen Gesellschaft nicht mehr vertraut. Es sei deshalb gut, dass diese christliche Botschaft auch in einem offiziellen Postwertzeichen seinen Ausdruck finde.
Der in Russland geborene, im Krieg vor den Deutschen geflohene und schließlich in Frankreich lebende jüdische Maler Marc Chagall (1887-1985) gestaltete in Sankt Stephan von 1976 bis 1985 neun Kirchenfenster. In den Darstellungen sind Szenen des Alten und des Neuen Testaments miteinander verwoben. Zusammen mit den bis 1995 ergänzten Fenstern tauchen sie die Kirche in ein geheimnisvolles blaues Licht. Laut dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) kommen jedes Jahr rund 200.000 Menschen in die Pfarrkirche, "um dieses 'blaue Wunder' zu erleben".