Wir alle kennen den biblischen Hintergrund, der uns in Eucharistiefeiern auch heute noch Brot und Wein essen und trinken lässt: Beim letzten Abendmahl stiftete Jesus seinen Jüngern Brot und Wein als bleibende Zeichen seiner Gegenwart. Und auch heute haben Brot und Wein in der Eucharistiefeier durch die Transsubstantiation eine große sakralen Bedeutung.
Ausschließlich Rotwein
Bis etwa Mitte des 15. Jahrhunderts wurde für die Eucharistiefeier ausschließlich Rotwein als Messwein verwendet, denn der eignet sich schon aufgrund seiner Farbe besonders, um das Blut Christi zu symbolisieren. Doch 1478 wurde durch Papst Sixtus IV. zum ersten Mal auch Weißwein zugelassen, der schon aus praktischen Gründen schnell großen Anklang fand. Weniger bleibende Flecken und die leichtere Reinigung der Altartücher haben den Rotwein heute fast aus den Gottesdiensten verdrängt.
Grundordnung des römischen Kirchenrechts
Die Kirche erließ zur besseren Prüfung des Messweines schon früh Vorschriften zur natürlichen Reinheit und Unverfälschtheit des Messweins und kontrollierte die Herstellung akribisch. Nachzulesen ist das in der Grundordnung des römischen Messbuchs:
Eine gültige Wandlung kann nach katholischem Verständnis nur mit echtem Wein erfolgen, nicht jedoch mit Traubensaft oder Wein, der nicht den Vorgaben des Kirchenrechts entspricht. Die Kirche schreibt daher vor:
"Der Wein für die Eucharistiefeier muss vom Gewächs des Weinstocks (vgl. Lk 22, 18) stammen und naturrein und unvermischt sein, das heißt ohne Beimischung von Fremdstoffen. Mit besonderer Sorgfalt achte man darauf, dass das Brot und der Wein, die für die Eucharistiefeier bestimmt sind, in einwandfreiem Zustand aufbewahrt werden. Das heißt, es ist dafür zu sorgen, dass der Wein nicht zu Essig wird (...)."
Seit 1994 ist es im Ausnahmefall und nach ausdrücklicher Erlaubnis durch den Bischof auch zulässig, statt Messwein Traubenmost zu verwenden. Voraussetzung ist allerdings, dass der Priester nachweislich aus gesundheitlichen Gründen keinen Wein trinken darf. Und der Most darf nicht in seiner Natur nicht verändert sein.