Wenn von "Attentätern" die Rede ist, dann meist im Zusammenhang mit Terroristen, die aus einer fanatischen Ideologie heraus Angst und Schrecken verbreiten. Nichts davon trifft auf Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu. Stauffenberg und sein am 20. Juli 1944 gescheiterter Versuch, den nationalsozialistischen Wahnsinn zu stoppen, sind zu einem Mythos geworden, das Gedenken ist ritualisiert. Der wirkliche Mensch Stauffenberg tritt hinter all diesen Zuschreibungen zurück.
Sophie von Bechtolsheim hat ein Buch über ihren Großvater Claus von Stauffenberg geschrieben, eine Mischung aus ethischen, moralischen und religiösen Motiven habe ihn zum Widerstandskämpfer werden lassen – auch wenn in Biografien anderes behauptet werde. In ihrem Vortrag erzählt sie von den zahlreichen Stauffenberg-Bildern, die ihr im Laufe ihres Lebens begegnet sind – in der Wissenschaft, in den Medien, aber vor allem in der Familie. Sie fragt danach, wie ihr Großvater und die anderen, oftmals vergessenen Protagonisten des 20. Juli heute noch Vorbilder sein können.
Ihren Vortrag hielt Sophie von Bechtolsheim im Juni 2024 im Domforum Köln.