SOS-Kinderdörfer: 139 humanitäre Helfer starben 2017

 (DR)

SOS-Kinderdörfer beklagen zum Welttag der Humanitären Hilfe am Sonntag eine Zunahme der Gewalt gegen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in den Kriegsgebieten. Nach Schätzungen des Hilfswerks wurden im vergangenen Jahr 139 humanitäre Helfer weltweit getötet, 102 verwundet und 72 entführt, heißt es in einer Mitteilung von Freitag in München. Das sei die höchste Zahl an Todesopfern seit 2013.

"Es gibt viele Helfer, die unter schwersten Bedingungen Großartiges leisten, aber deren Arbeit wird immer gefährlicher", erklärte Sprecher Boris Breyer. Das hinge zum einem mit dem Charakter vieler Konflikte zusammen, in denen die gegnerischen Parteien immer weniger Rücksicht auf die Bevölkerung nehmen und sogar Terror gegen Helfer als politisches Mittel einsetzen. Zum anderen führe die lange Dauer vieler Konflikte und die anhaltende extreme Armut in vielen Ländern dazu, dass sich Rechtlosigkeit und Kriminalität ausbreiten.

Zahlreiche Angriffe auf Zivilisten und zivile Einrichtungen belegen laut SOS-Kinderdörfer eine wachsende Missachtung des humanitären Völkerrechts. "Wenn Neutralität nicht mehr respektiert wird und die Zivilbevölkerung sogar bewusst zur Zielscheibe wird, macht das unser Arbeiten extrem gefährlich", so Breyer (KNA).