Gleiches gelte für Fragen von Geschlechtsidentität, sagte das Mitglied des Deutschen Ethikrats bei einer Online-Konferenz am Montagabend. Es brauche deswegen auch einen selbstkritischen Blick ins Innere der Religionsgemeinschaft - und nicht nur eine Klage darüber, dass Populisten für ihre Argumentation auf Religionen zurückgreifen.
Fachtagung "Religionsfreiheit und Populismus"
Der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe (SPD), forderte die Entlarvung religiös begründeter Populismen - sonst werde Religion am Ende "wirklich weltweit in ganz unterschiedlichen Systemen der Treiber für Unfreiheit". Ideologische Abgrenzungen und einfache Wahrheiten seien eng verwoben mit rechtspopulistischen Ansichten: "Und das zusammen wird eine ganz, ganz gefährliche Melange, die am Ende dazu geeignet ist, Demokratien in Diktaturen zu verwandeln."
Bei der digitalen Fachtagung "Religionsfreiheit und Populismus" diskutierten Experten aus Wissenschaft, Kirche und Politik über eine rechtspopulistische Vereinnahmung von Religionsfreiheit. Die Konferenz wurde organisiert vom Hilfswerk missio Aachen und der Deutschen Kommission Justitia et Pax.