"Die Impfquote ist noch zu niedrig, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern", sagte der CDU-Politiker der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Die Infektionszahlen bei Ungeimpften seien mehr als zehn Mal höher als bei Geimpften, 90 Prozent der Covid-Patienten auf Intensivstationen seien ungeimpft.
Den "harten Kern" der Impfgegner-Szene könne man nicht überzeugen, machte Spahn deutlich. "Ihre Ablehnung hat schon fast religiös-fanatischen Charakter."
Es gebe aber "Impfmuffel und Zweifler", denen manchmal die Gelegenheit und manchmal ein Argument fehle. "Mit ihnen müssen wir im Gespräch bleiben."
Der Minister betonte: "Wir müssen die Impfquote steigern, unbedingt." Eine Impfpflicht lehnte er aber erneut ab. "Das wäre ein Schritt zu viel. Denn dann würden wir nicht mehr über den Sinn des Impfens diskutieren. Dann gäbe es nur noch totale Konfrontation: Impfgegner gegen Impfbefürworter. Genau das möchte ich vermeiden."
Spahn warb dafür, nicht immer nur über die Ungeimpften zu sprechen. "Wir müssen auch über die viel größere Zahl von Menschen sprechen, die die Mühen einer Impfung in Kauf genommen haben, um sich und andere zu schützen."