Der Coronavirus-Hotspot Spanien erzielt im Kampf gegen die Pandemie weiterhin Erfolge. Das vom Erreger Sars-CoV-2 schwer betroffene Land meldete am Dienstag mit 1,8 Prozent die niedrigste Zuwachsrate bei den Neuansteckungen seit Beginn der Krise. Das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als am Vortag, obwohl wegen des sogenannten Wochenendeffekts ein Anstieg in Vergleich zum Montag erwartet worden war. Vor zwei Wochen lag die Rate noch bei über 20 Prozent. In ganz Spanien gilt seit gut vier Wochen und noch mindestens bis Mitternacht des 25. April eine sehr strenge Ausgehsperre.
Innerhalb von 24 Stunden seien gut 3000 weitere Infektionen hinzugekommen, die Gesamtzahl betrage nun gut 172 000, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Der täglichen Bilanz zufolge wurden außerdem weitere 567 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert. Am Vortag waren es 517, am Sonntag 619 gewesen. Die Gesamtzahl erhöhte sich auf 18 056.
Die Zahl der Corona-Patienten, die als genesen gelten, kletterte um fast 3000 auf über 67 000. "Die Tendenz ist gut. Ich hätte gern eine höhere Zahl von neuen Genesenen als von neuen Infizierten gehabt, aber das war heute noch nicht der Fall", sagte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), Fernando Simón. "In den Intensivstationen ist das Stressniveau weiter sehr hoch, aber die Lage ist besser als vorige Woche", betonte er.
Um die Zahl der Tests von rund 20 000 auf bis zu 50 000 pro Tag erhöhen zu können, wurden die Privatkliniken und Privatlabors, mit deren Hilfe sich vor allem reichere Menschen testen lassen konnten, am Dienstag den öffentlichen Systemen der verschiedenen Regionen unterstellt. Die Maßnahme habe auch zum Ziel, überhöhte Preise zu verhindern, heißt es im Beschluss der Regierung. Das Innenministerium setzte derweil die Verteilung von rund zehn Millionen Schutzmasken in U-Bahn-Stationen und Bahnhöfen der größeren Städte des Landes fort. (dpa / 14.04.20)