Der Erzbischof von Barcelona, Juan José Kardinal Omella, hat am Vormittag die Verletzten des Attentats und deren Familien im Krankenhaus besucht. In einem Interview hatte er danach den "Schmerz so vieler Unschuldiger" beklagt. "Ich habe mit einem Vater gesprochen, dessen Frau und Söhne den Tag im Zentrum verbracht hatten, während er arbeiten musste”, erzählte er dem spanischen Radiosender COPE. "Er hat sie wiedergetroffen in der Notaufnahme und macht sich schlimme Vorwürfe, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht bei seiner Familie war." Es sei schmerzhaft zu sehen, wie ein Leben innerhalb weniger Minuten von Terroristen zerstört würde, sagte er in dem Interview.
Der Erzbischof unterstrich erneut, dass im Namen Gottes keine Anschläge begangen werden dürften. Der Gott aller Religionen sei ein Gott des Lebens und der Liebe. "Diese Gewalt hat nichts mit Religion zu tun, sie kommt nicht von Gott und wir tolerieren sie nicht. Religionen sind dazu da, uns Frieden zu bringen", sagt er.
Messe in der Sagrada Familia
Am Sonntag wird der Kardinal für alle Opfer, Verletzten und deren Angehörige in der Sagrada Familia eine Messe feiern. Die Basilika, die jedes Jahr zehntausende Touristen anzieht, ist der Sitz der Metropolitankirche des Erzbistums Barcelona. Dort werde man auch dafür beten, dass Gott jene, die solche Taten begingen, zurück auf den rechten Weg führen möge, hieß in einer Ankündigung.
Auch in vielen anderen Bistümern Spaniens wird der Opfer gedacht: In der Kathedrale von Málaga wurden am Vormittag bereits Gedenkgottesdienste gefeiert. Zudem wird der Bischof von Málaga, Jesús Esteban Catalá Ibáñez, gemeinsam Kardinal Fernando Sebastián Aguilar an diesem Freitag eine Eucharistie feiern, um für die Opfer des Anschlags, ihre Familien und den Frieden in der Welt zu beten, hieß es in einer Ankündigung.
Mitteilungen aus den spanischen Bistümern
In einer Pressemitteilung verurteilten die Bischöfe der Bistümer Tarragona und Barcelona gemeinsam die Anschläge: "Wir sind bestürzt angesichts der vielen Toten und Verletzten, die der Anschlag am Donnerstag in Barcelona verursacht hat", schrieben sie. Des Weiteren verurteilten sie die Tat als "Barbarei" und als Zeichen der "Geringschätzung des Lebens und seiner Würde". Niemals könne es einen Grund geben, der Gewalt und Tote rechtfertigte, hieß es weiter.
Der Erzbischof von Valencia, Antonio Kardinal Cañizares, hat einen Gedenkgottesdienst für die Opfer des Anschlages am Samstagabend angekündigt. Zudem ordnete das Erzbistum Trauerbeflaggung an. Für Sonntagmittag hat auch das Bistum Orihuela-Alicante einen Gottesdienst geplant, Bischof Jesús Murgui Soriano sei in Gedanken bei den Opfern, hieß es in einer Erklärung. Darin forderte er auch alle Priester seines Bistums auf, in den Messen der kommenden Tage zu beten – für den ewigen Frieden der Opfer, um Trost für die Familien und eine schnelle Genesung der Verwundeten.
Don Amadeo Rodríguez Magro, der Bischof von Jaén, schrieb über den Nachrichtendienst Twitter: "Diese Gewalt ist unbegreiflich und noch schwerer ist es, sie zu akzeptieren. Lasst uns weiter für den Frieden arbeiten und für die Opfer beten!"
