Spenden und Solidaritätsbekundungen für die Ukraine

Hilfsorganisationen arbeiten unter Hochdruck

Nach einem erneuten Hilferuf aus der Ukraine sammeln Gemeinden Geld für Waisenhäuser, Seniorenheime und Krankenhäuser in der Ukraine. Auch die Hilfswerke arbeiten mit Hochdruck an der Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung.

Autor/in:
Paula Konersmann
Solidaritätsbekundung für die Ukraine / © Alvaro Barrientos (dpa)
Solidaritätsbekundung für die Ukraine / © Alvaro Barrientos ( dpa )

Papst Franziskus hat in zahlreichen Sprachen, darunter auch auf Russisch und Ukrainisch, zum Frieden in der Ukraine aufgerufen.In Tweets am Samstag wiederholte er seine Worte der Generalaudienz vom vergangenen Mittwoch: "Die Königin des Friedens bewahre die Welt vor dem Wahnsinn des Krieges." Jesus Christus habe gelehrt, dass man gegen "den teuflischen Unsinn der Gewalt" mit Gottes Waffen, dem Gebet und dem Fasten, antworte müsse.

"Die Ukraine braucht all Ihre Hilfe und Unterstützung"

Angesichts des russischen Angriffs forderte die eigenständige orthodoxe Kirche der Ukraine erneut Hilfe für ihr Land und Sanktionen gegen Moskau. Ihr Oberhaupt Epiphanius wandte sich an die religiösen und staatlichen Führer der freien Welt: "Die Ukraine braucht all Ihre Hilfe und Unterstützung." Rund 60 Prozent der mehr als 41 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum.

Unter ukrainisch-orthodoxen Gläubigen in Deutschland herrschen nach Worten des orthodoxen Priesters Petro Bokanov "riesige Sorgen" um Angehörige in der Ukraine. "Der Mensch ist nicht für den Krieg geschaffen", sagte er in einer Sonderfolge des Podcasts "Himmelklar". Derzeit werde in den Gemeinden für Waisenhäuser, Seniorenheime und Krankenhäuser in der Ukraine gesammelt.

Viele Spenden und Solidaritätsbekundungen 

Auch die Hilfswerke arbeiten mit Hochdruck an der Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung. Oberste Priorität sei es zurzeit, Hilfsmaßnahmen vor Ort zu koordinieren, sagte der Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Thomas Schwartz, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Besonderes Augenmerk liege auf den Menschen, die auf der Flucht sind und versorgt werden müssten. Er hoffe darauf, dass die Solidaritätswelle in Europa nicht nachlasse.

Nach Angaben von Caritas International gibt es viele Spenden und Solidaritätsbekundungen aus Deutschland. Die Arbeit im Osten der Ukraine sei derweil nur noch stark  eingeschränkt möglich, sagte Leiter Oliver Müller im ZDF-Morgenmagazin.

Lage an Grenze zu Polen "extrem angespannt"

Überall im Land herrsche eine "große Verunsicherung"; die Lage an der Grenze zu Polen sei "extrem angespannt". Der Caritas-Chef würdigte die Bereitschaft der polnischen Regierung, Geflüchtete aufzunehmen. Die Einrichtung von bislang acht Aufnahmezentren werde jedoch wahrscheinlich nicht ausreichen.

Die christliche Gemeinschaft Sant'Egidio forderte einen sofortigen Waffenstillstand für die Ukraine sowie den Status einer "offenen Stadt" für Kiew. Unterdessen riefen die Mittelmeer-Bischöfe und Bürgermeister in der "Florenz-Erklärung" zu einer schnellen Rückkehr zum Verhandlungstisch auf.

Hunderttausende Kinder in Gefahr

Die SOS Kinderdörfer erklärten, dass sich hunderttausende Kinder in Gefahr befänden. Von der Organisation betreute Familien und Kinder seien bereits vor zwei Wochen in den Westen des Landes gebracht worden, aber auch dort seien sie nicht vollständig in Sicherheit, sagte die Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V., Sabina
Schutter. Man sei bereit, geflüchtete Menschen in Deutschland aufzunehmen und zu unterstützen.

In Deutschland sind am Wochenende vielerorts Friedensgottesdienste, Gebete und Glockengeläut geplant. Für Sonntag ruft ein Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu einer großen Friedensdemonstration in Berlin auf.

Quelle:
KNA