Präsidentensprecher Ernesto Abella erklärte am Samstag gegenüber philippinischen Medien, es sei nicht die Absicht von Duterte gewesen, den Tod von sechs Millionen Juden im Holocaust kleinzureden. Hitler habe unschuldige Zivilisten ermordet, während Duterte zur "Sicherheit der Zukunft der nächsten Generation und des Landes" bereit sei, "drei Millionen Drogendealer umzubringen". Der evangelikale Christ Abella fügte hinzu: "Das sind zwei völlig verschiedene Dinge."
Duterte hatte seinen "Drogenkrieg" mit dem Holocaust verglichen und am Freitag bei einer Pressekonferenz gesagt: "Hitler hat drei Millionen Juden massakriert. Hier gibt es drei Millionen Drogenabhängige. Ich würde sie gerne abschlachten."
Dutertes Hitlervergleich hinkte
Einmal mehr nahm es Duterte dabei mit den Fakten nicht so genau: Dem Holocaust fielen, anders als von Duterte behauptet, rund sechs Millionen Juden zum Opfer. Und nach Angaben der Antidrogenbehörde in Manila gibt es auf den Philippinen 1,8 Millionen und nicht wie von Duterte behauptet drei Millionen Drogenkonsumenten. Diese Zahl umfasst Gelegenheitskiffer wie auch Abhängige.
Duterte hat der Drogenkriminalität auf den Philippinen den "Krieg" erklärt. Seit seinem Amtsantritt vor drei Monaten sind mehr als 3.500 angebliche Dealer und Drogenkonsumenten von der Polizei und Todesschwadronen ermordet worden.
Der Hitlervergleich hatte weltweit Entsetzen hervorgerufen. Das Auswärtige Amt in Berlin bat daraufhin die Botschafterin der Philippinen zum Gespräch. Der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, forderte Duterte zu einer Entschuldigung auf. Was Duterte gesagt habe, sei "nicht nur zutiefst unmenschlich, sondern es zeigt eine erschreckende Missachtung für das menschliche Leben, die wahrhaftig erschütternd für den demokratisch gewählten Anführer eines großen Landes ist", so Lauder.