Papst und Prior von Bose beraten über Klostergründer Enzo Bianchi

Spricht der Papst ein Machtwort?

Papst Franziskus hat den Prior der Gemeinschaft von Bose, Luciano Manicardi in Privataudienz empfangen, wie der Vatikan ohne Nennung von Gesprächsinhalten mitteilte. Ging es dabei um den Klostergründer Enzo Bianchi?

Enzo Bianchi, Gründer der Klostergemeinschaft Bose, am 24. September 2018 / © Pierre-Antoine Pluquet (KNA)
Enzo Bianchi, Gründer der Klostergemeinschaft Bose, am 24. September 2018 / © Pierre-Antoine Pluquet ( KNA )

Hintergrund des Treffens ist der monatelange Konflikt um den populären Klostergründer Enzo Bianchi. Trotz einer entsprechenden Anordnung des Vatikans weigert sich der 78-Jährige weiterhin, seine Kommunität in Norditalien zu verlassen. Bianchi sollte in eine Niederlassung des Ordens in Cellole in der Toskana umziehen. Eine letzte Auszugsfrist mit Datum 16. Februar ließ er verstreichen. Das Kloster Bose äußerte sich zuletzt "mit großer Bitterkeit" über den anhaltenden Streit, der "Ursache für viel und großes Leid" sei.

Vorausgegangen waren interne Spannungen in Zusammenhang mit dem Übergang der Leitung auf den 2017 zum Prior gewählten Bianchi-Nachfolger Manicardi. Der Vatikan führte im Dezember 2019 eine Untersuchung durch und verfügte anschließend den Wegzug Bianchis und einiger weiterer Mitglieder der Gemeinschaft. Bianchi hatte die ökumenische Gemeinschaft Bose 1965 gegründet. Er zählt zu den bekanntesten geistlichen Autoren Italiens. Sein Kloster in den Hügeln östlich von Ivrea in der Region Piemont gilt als Beispiel für einen Neuaufbruch des klösterlichen Lebens in der katholischen Kirche.


Papst Franziskus (l.) und Enzo Bianchi (Archiv) / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus (l.) und Enzo Bianchi (Archiv) / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA