Von den Glocken des Mittelalters ist keine mehr erhalten. Im 19. Jahrhundert sollte das Geläut an das des in seiner Vollendung befindlichen Domes anschließen. Dom und St. Andreas bildeten zusammen eine G-Dur-Tonleiter, die Domglocken die vier tiefen und die von St. Andreas von 1867 die vier hohen Töne. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg gingen jedoch auch diese Andreasglocken vollständig verloren. Bei der Neubeschaffung im Jahr 1955 sollte das Geläut erneut auf das des Domes abgestimmt werden. Doch das Domgeläut war inzwischen durch das Hinzufügen der Petersglocke mit ihrem tiefen "c" sowie weiterer kleiner Glocken nach C-Dur hin abgewandelt worden. So entstand in St. Andreas eine in Köln nur noch einmal anzutreffende Disposition mit einem Halbton in einer dorischen Reihe. P. Christoph Wekenborg, Rektor der vom Dominikanerorden betreuten Kirche St. Andreas, weist darauf hin, dass die Tonfolge an den Gesang zur Gabenbereitung an Weihnachten "Tui sunt caeli" angelehnt ist. Zum Einläuten des Sonntags am Samstagabend erklingen die Glocken gemeinsam mit denen des Domes, setzen aber immer etwas später ein, um zum Beispiel vor hohen Feiertagen das Vorwort des "decken Pitter" nicht zu stören. An den Wochentagen jedoch sticht das Andreasgeläut in der Innenstadt hervor, weil die Messfeiern immer mittags sind. Wenn dann an einem Fest oder Hochfest plötzlich alle Glocken erklingen, schauen manche Leute schon auf die Uhr und wundern sich über das Festgeläut.
Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis
St. Andreas - der "kleine Bruder" des Domes
Im Schatten des Domes steht die Kirche St. Andreas, deren Geläut sich keineswegs hinter dem des "großen Bruders" verstecken muss. Die vier klangvollen Glocken wurden von 60 Jahren in der westfälischen Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock gefertigt.
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