Die kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs fertiggestellte Nippeser Kirche erhielt noch 1914 ihr erstes Geläut, welches in der Briloner Gießerei Humpert gegosen wurde. Die Freude währte jedoch nicht lange, denn die Glocken mussten bis auf eine im Krieg zu Rüstungszwecken abgeliefert werden. 1924 bestellten die Nippeser dann erneut in Brilon ihr wohl größtes und wuchtigstes Geläut für St. Bonifatius mit einem Gesamtgewicht von 6,7 Tonnen. Doch auch diese Glocken wurden dann im Zweiten Weltkrieg bis auf die kleinste abgeliefert und eingeschmolzen. Die nun von Albert Junker geführte Briloner Gießerei hatte inzwischen eine zinnfreie Ersatzlegierung entwickelt, die für die Rüstungsindustrie wertlos war. Obwohl über die "Briloner Sonderbronze" zum Teil ideologisch heftigst debattiert wurde und einige Glockensachverständige sogar deren Verbot forderten, gibt es auch im Erzbistum Köln Kirchtürme, auf denen Glocken aus diesem Material hängen. Das Nippeser Bonfatius-Geläut dokumentiert eindrucksvoll, dass auch Glocken aus dieser Legierung gute klangliche Ergebnisse zu Tage bringen. Die große Bonifatiusglocke wurde vor genau 60 Jahren gegossen.
Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis
St. Bonifatius in Nippes - Briloner Sonderbronze
Die Glockengeschichte von St. Bonifatius in Nippes ist sehr eng mit dem Sauerland verbunden. Die vier heutigen Glocken sind in einer zinnfreien Ersatzlegierung aus Kupfer und Silizium gegossen worden, der sogenannten "Briloner Sonderbronze".
Share on