Von den vier Glocken, die 1928 für den in expressionistischen Formen errichteten Turm von St. Josef angeschafft worden waren, hat nur eine den Zweiten Weltkrieg überstanden. Als zehn Jahre nach dem Krieg das Porzer Geläut wieder vervollständigt werden sollte, fiel die Wahl auf Friedrich Wilhelm Schilling, Glockengießer in Heidelberg. Das war für die damalige Zeit ungewöhnlich, weil im Rheinland meist Firmen aus der heimischen Region oder der Nachbarschaft zum Zuge kamen, erinnert sich Gerhard Hoffs, emeritierter Glockensachverständiger des Erzbistums Köln. Meist hätten diese dann auch den Wartungsdienst übernommen, was bei auswärtigen Firmen einen langen Anfahrtsweg bedeutet hätte. Glocken von Friedrich Wilhelm Schilling sind daher im Kölner Raum nur selten zu finden. Insofern setzt das Porzer Geläut hier einen klanglichen Akzent. Jakob Schaeben, der damalige Sachverständige und Vorgänger von Hoffs, empfahl auch eine zusätzliche fünfte Glocke, um so mehr Teilkombinationen zu ermöglichen. So bilden die vier kleinen Glocken ein strahlendes F-Dur, die vier großen hingegen ein feierlich ernstes d-Moll.
Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis
St. Josef in Porz - Glocken aus Süddeutschland
Auch in Porz gibt es in diesem Jahr einen runden Geburtstag: Vor 60 Jahren wurden die fünf Glocken der St. Josefs-Kirche angeschafft. Ungewöhnlich für das Rheinland: Sie stammen aus Süddeutschland.
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