Die Anfang des 20. Jahrhunderts nach Plänen von Franz Statz errichtete repräsentative neuromanische Kirche St. Nikolaus im Kölner Stadtteil Sülz erhielt kurz vor ihrer Fertigstellung ein von der in Hemelingen bei Bremen ansässigen Gießerei Otto gefertigtes Vierergeläut. Die Glocken wurden in einer besonders schweren Rippenkonstruktion gegossen, das heißt, die Wandung ist sehr dick und die Glocken für ihr Gewicht recht tonhoch. Das fördert in der Regel die Tragweite des Klanges, weshalb das Geläut auch kurz nach seiner Entstehung wegen seines Wohlklangs gelobt wurde und aus diesem Grund der Beschlagnahmung im Ersten Weltkrieg vollständig entging. Im Zweiten Weltkrieg jedoch mussten die drei großen Glocken abgeliefert werden. Als Ersatz zur verbliebenen Gertrudglocke lieferte dieselbe Gießerei 1957 drei neue Glocken in derselben Rippenkonstruktion, so daß das alte Klangbild weitestgehend wiederhergestellt ist. Für die vier Glocken hat Kirchenmusiker Marius Horstschäfer eine detaillierte Läuteordnung erstellt, die die jeweiligen Festgeheimnisse klanglich in das umliegende Veedel trägt. An den Hochfesten beginnt die große 2,8 Tonnen schwere Herz-Jesu-Glocke das volle Geläut aller vier Glocken. Dieses ist auf die Anfangstöne des gregorianischen Te Deum-Hymnus abgestimmt, worüber sich auch auf der Orgel improvisieren lässt.
Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis
St. Nikolaus in Sülz - Te Deum zu Hochfesten
Die vier Glocken von St. Nikolaus in Sülz wurden in einer dickwandigen Konstruktion gegossen und entwickeln daher einen besonders tragenden Klang. An hohen Feiertagen eröffnet die große Herz-Jesu-Glocke das nach den Klängen des Te Deum disponierte Vierergeläut.
Share on