Aktionstag: Kinderschutzbund pocht auf verbriefte Kinderrechte

Staatsrecht oder Elternrecht?

Zum Internationalen Tag der Familie an diesem Freitag dringt der Kinderschutzbund auf die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz. Die Recht dürften nicht zur reinen Privatsache der Familien werden. 

Ein Kind spielt mit nackten Füßen / © Purino (shutterstock)
Ein Kind spielt mit nackten Füßen / © Purino ( shutterstock )

Die Corona-Krise habe deutlich gemacht, "dass Kinderrechte Rechte gegen den Staat sind, nicht gegen die eigenen Eltern", sagte Kinderschutzbund Präsident Heinz Hilgers am Donnerstag in Berlin. "Die Kinderrechte werden in der Pandemie zur Privatsache der Familien erklärt", kritisierte er.

Rechte der Kinder in Öffentlichkeit kaum wahrgenommen

Er sei überzeugt, dass es eine andere Prioritätensetzung in der Krise zugunsten der Kinder und ihrer Familien gäbe, wenn das Grundgesetz bereits geändert worden wäre.

Kinder hätten ein Recht auf Bildung, ein Recht auf Spielen und ein Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Diese Rechte spielten in der öffentlichen Debatte jedoch kaum eine Rolle. Erst nach heftigem Protest gebe es nun etwas Bewegung bei der schrittweisen Wiederöffnung von Kitas und Schulen, sagte Hilgers weiter.

Kritik: Staatsrecht nicht über das Elternrecht stellen 

Die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz ist umstritten. Kritiker - etwa aus der Union oder den Reihen der katholischen Kirche - befürchten, dass damit das Staatsrecht über das Elternrecht gestellt werden könnte. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) wirbt dagegen für das Vorhaben.


Quelle:
KNA