Prälat Winfried König (66) war vom damaligen Kölner Kardinal Joachim Meisner aus dem Erzbistum Köln entsandt worden. Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) aus römischen Kreisen erfuhr, soll der Nachfolger ein aus dem Bistum Osnabrück stammender Geistlicher werden.
König studierte Theologie in Rom und empfing im Jahr 2001 in Köln die Priesterweihe. Er war zunächst Kaplan in Neuss, bevor er im September 2002 an die deutschsprachige Abteilung im Staatssekretariat wechselte. Im Juli 2008 beförderte ihn Papst Benedikt XVI., zunächst provisorisch, zum Leiter der deutschen Abteilung im Staatssekretariat, die er seit nunmehr 14 Jahren leitet.
Außer für Deutschland ist sie auch für die Belange der Kirche in Österreich, in der deutschsprachigen Schweiz und in Liechtenstein zuständig. König trat unter Franziskus immer wieder als Übersetzer zwischen Staatsgästen wie Kanzlerin Angela Merkel und Papst Franziskus in Erscheinung.
Kritik an Kurienreform
Kurz vor seinem Ausscheiden veröffentlichte König in der konservativen katholischen Zweimonats-Zeitschrift "Die Neue Ordnung" (August) einen Aufsatz, in dem er eine wichtige Neuerung der Kurienreform von Papst Franziskus kritisierte.
Zur Öffnung von Leitungsämtern in der Römischen Kurie für Laien schreibt König: "Auch hier löst sich das Regiment vom Sakrament. Entscheidungen werden offenbar nicht mehr auf der Basis der Weihevollmacht des Amtsträgers getroffen, sondern durch die monarchische Vollmacht des Jesuitenpapstes." Und weiter: "Die Männer, die man früher 'Geistliche' oder gar 'Hochwürden' nannte, werden zu Moderatoren und Kultpflegern. Ihre Aufgaben erscheinen als bloße Funktionen und könnten damit von jedem oder jeder Getauften übernommen werden."