Stadt und Uefa diskutieren Regenbogen-Stadion

Politische Neutralität

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Mats Hummels hätte ein Münchner Fußballstadion in Regenbogenfarben nach eigenen Worten "schön gefunden". Doch es gebe auch Gründe seitens der Uefa für deren Nein zu den Plänen der Stadt, betont er.

Bayern-Star Mats Hummels  / © Bernd Thissen (dpa)
Bayern-Star Mats Hummels / © Bernd Thissen ( dpa )

"Ich bin ein absoluter Freund davon, wenn man Botschaften dieser Art in die Welt sendet", sagte Hummels bei der Online-Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes vor dem Europameisterschaftsspiel gegen Ungarn. 

Zugleich sagte er, es gebe Gründe seitens der Uefa für deren Nein zu den Plänen der Stadt.

Zeichen gegen Diskriminierung von Homosexuellen

Der europäische Fußballverband hatte am Morgen erklärt, dass er keine Illumination des Stadions in Regenbogenfarben beim letzten EM-Gruppenspiel der deutschen Mannschaft zulässt. 

Die Hülle der Allianz Arena leuchtet in Regenbogenfarben / © Tobias Hase (dpa)
Die Hülle der Allianz Arena leuchtet in Regenbogenfarben / © Tobias Hase ( dpa )

Die Uefa lehnte die entsprechende Bitte des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD) mit Verweis auf ihre politische Neutralität ab. 

Entscheidung stieß auf scharfe Kritik

Die Stadt hatte mit der bunten Allianz Arena gegen Diskriminierungen Homosexueller in Ungarn protestieren wollen, dem Gegner der deutschen Mannschaft bei dem Spiel am Mittwochabend.

Die Entscheidung der Uefa erntete teils scharfe Kritik. Oberbürgermeister Reiter nannte es "beschämend", dass die Uefa es der Stadt verbiete, mit der Beleuchtung ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz zu setzen. 

Europa und die Homosexuellen-Ehe

Die Ehe gleichgeschlechtlicher Partner ist in mehr als einem Dutzend europäischer Länder bereits erlaubt. Nicht immer ist damit auch ein Adoptionsrecht verbunden - wie es nun in Deutschland wieder diskutiert wird.

Die NIEDERLANDE waren ein Vorreiter. In Amsterdam wurden 2001 die weltweit ersten homosexuellen Ehen standesamtlich geschlossen. Seit 1998 konnten gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft bereits bei den Standesämtern registrieren lassen. Eine Adoption ist möglich.

Homo-Ehe: Für die Kirche nicht machbar (dpa)
Homo-Ehe: Für die Kirche nicht machbar / ( dpa )
Quelle:
epd