"Jeder Kölner und jede Kölnerin hielt damals den Atem an", sagte die parteilose Reker am Freitag an der Einsturzstelle in der Kölner Altstadt. Nun müsse man nach vorne blicken: "Ein großer Teil des kollektiven Stadtgedächtnisses wird wieder nutzbar sein." Am 17. März wird der Grundstein für den Nachfolgebau gelegt.
Kölns Stadtdirektor Stephan Keller sagte am Freitag, die Frage nach der Unglücksursache werde wohl noch im Laufe des Jahres geklärt, sobald die Fehlstelle am Einsturzort weit genug freigelegt sei. "Wir werden dann in die Haftungsfrage einsteigen", sagte Keller. Nötig sei dann ein konzentriertes Arbeiten aller Beteiligten, auch in der Justiz. Am 2. März 2019 endet die Zehnjahresfrist. Wenn bis dahin kein erstinstanzliches Urteil vorliegt, droht eine Verjährung.
Das historische Archiv war am 3. März 2009 eingestürzt. Zwei Anwohner starben. Die Trümmer begruben 30 Regalkilometer an Dokumenten. Der Schaden wird auf über eine Milliarde Euro geschätzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung gegen 94 Beschuldigte. Es wird angenommen, dass Bauarbeiten für eine neue U-Bahnhaltestelle zu dem Unglück führten.