Das sagte der Außenminister des Golfstaates, Scheich Abdullah Bin Zayed Al Nahyan, beim "World Government Summit" in Dubai. Insbesondere das Treffen des Papstes mit dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmad Mohammad al-Tayyeb, hob Abdullah hervor.
Der Scheich war dem Papst beim Besuch in Abu Dhabi in der vergangenen Woche begegnet sowie bereits im Juni 2018 im Vatikan.
Lob für Schlussdokument
Breite Unterstützung versprach der Außenminister für das von Franziskus und al-Tayyeb unterzeichnete Schlussdokument über "Die Brüderlichkeit aller Menschen". Es werde künftig an Schulen und Universitäten Teil der Ausbildung sein, wobei die internationale Zayed-Stiftung Initiativen zur Umsetzung der im Dokument genannten Ziele finanziell unterstützen werde. Lehrer sollten eine Ausbildung erhalten, um "Botschafter des Friedens" zu werden und Spannungen gewaltfrei abzubauen.
Abdullah betonte, die Religionen seien nicht der eigentliche Grund für viele der aktuellen Konflikte. Keine Religion rufe zu Hass und Gewalt auf. Es komme aber oft vor, dass Extremisten ihre Gewalt und den Extremismus durch Berufung auf ihren religiösen Glauben begründen wollten. Gegen diese "Verzerrung" sowie für die Freiheit von Rasse, Hautfarbe und Religion gelte es einzutreten und von den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Erst so sei langfristiger Frieden möglich.
Großer Zulauf bei Abschlussmesse
Der Außenminister erinnerte an die rund 180.000 Menschen, die am Dienstag der Vorwoche zur Abschlussmesse mit Papst Franziskus nach Abu Dhabi gekommen waren. Deren Anwesenheit sei eine "starke Absichtserklärung" gewesen. Erst recht werde auch der Papstbesuch als eine "Botschaft von den Emiraten und von den Führern der Religionen sowie der nationalen und zivilen Verantwortungsträger an die Welt" angesehen.
Papst Franziskus hatte eine Videobotschaft an den seit Sonntag tagenden "World Government Summit" gerichtet. Das seit 2013 jährlich stattfindende Treffen von Politikern, Wirtschafts- und Technologie-Experten in Dubai befasst sich mit Zukunftsfragen der Gesellschaft. 4.000 Teilnehmer aus dem öffentlichen und privaten Sektor aus 140 Staaten nehmen in diesem Jahr teil. Im Vorjahr war das Treffen mit einer Videobotschaft von Ex-US-Präsident Barack Obama eröffnet worden.