Morgenimpuls von Schwester Katharina

Starke Frauen gibt es in der Kirche schon lange!

Ist das wirklich so neu, dass Frauen Leitungsafgaben in unserer Kirche innehaben? Ein Blick auf die heutige Tagesheilige, die heilige Walburga, zeigt, dass so etwas in früheren Zeiten völlig normal war, sagt Schwester Katharina.

Stille Klostergänge / © Stefan Quilitz (DR)
Stille Klostergänge / © Stefan Quilitz ( DR )

Vorgestern wurde die Theologin Beate Gilles zur neuen Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Allein die Nachricht, dass es die erste Frau in dieser Position in Deutschland ist und man es deshalb nochmals mehr betonen musste, hat mich echt schmunzeln lassen. Dabei gab es in unserer Kirche seit vielen Jahrhunderten immer schon taffe Frauen, die in dieser Kirche Führungs- und Leitungspositionen wahrgenommen haben, dass man einfach nur mal dahin schauen könnte. Heute zum Beispiel: Walburga von Heidenheim. Sie wurde um 710 in Wessex in Südengland geboren und stammte aus einer vornehmen angelsächsischen Familie. Sie erhielt ihre Erziehung in einem angelsächsischen Kloster und hat hohe Bildung und hervorragende Erziehung dort genossen. Zusammen mit ihren Geschwistern, dem heiligen Willibald, dem ersten Bischof von Eichstätt, und dem heiligen Wunibald, dem Abt des Benediktinerklosters Heidenheim, sowie ihrem Verwandten, dem heiligen Bonifatius, ist sie im 8. Jahrhundert nach Germanien aufgebrochen, um dort die christliche Botschaft zu verkünden. Als Wunibald im Jahr 761 in Heidenheim gestorben ist, übernahm Walburga als Äbtissin die Leitung des dortigen Benediktinerklosters, das nun nach angelsächsischem Vorbild zu einem Doppelkloster mit einem Männer- und einem Frauenkonvent wurde. Durch ihr segensreiches Wirken im Dienst Gottes an den Menschen hat sie die vom Bruder begonnene Missionsarbeit fortgesetzt.

In der damaligen Zeit war es völlig normal, dass Frauen Leitungs- und Missionsaufgaben in der Kirche hatten und ganze Landstriche bei uns durch ihr Wirken in Bildung, Landwirtschaft und Hospizwesen davon profitiert haben. Es geht schon.


Quelle:
DR