30 Jahre Mauerfall: Friedliche Revolution in der DDR begann in Nikolaikirche

"Staunender Blick der Dankbarkeit"

Bischof Heinrich Timmerevers ruft auf dem CDU-Bundesparteitag dazu auf, für den friedlichen Ablauf der Revolution in der DDR dankbar zu sein. Mit dem Friedensgebet in der Nikolaikirche in Leipzig nahm vor 30 Jahren alles seinen Anfang.

30 Jahre friedliche Revolution (dpa)
30 Jahre friedliche Revolution / ( dpa )

"Hier in der Nikolaikirche hat mit dem treuen Friedensgebet über viele Jahre alles seinen Anfang genommen", sagte Timmerevers am Freitag beim Ökumenischen Gottesdienst in Leipzig zum Auftakt des 32. CDU-Bundesparteitags.

Perspektive des Kindes einnehmen

Mit Blick auf die Tageslesung mahnte der Bischof, die kindliche Perspektive wiederzugewinnen, im Sinne eines "staunenden Blicks der Dankbarkeit" und der Offenheit gegenüber der Welt und dem Nächsten. Aus der Dankbarkeit für den Fall der Mauer gelte es auch heute die Zukunft Deutschlands zu gestalten, sagte er zu den Delegierten.

Zugleich warnte Timmerevers vor Größenwahn und Selbstüberschätzung. Wer nicht die Perspektive des Kindes einnehme, werde nichts wirklich Großes vollbringen können. Der evangelische Oberlandeskirchenrat Thilo Daniel verwies ebenfalls auf das Vorbild des Kindes als Grundhaltung für christliches Handeln.

 

 

"Nikolaikirche war Raum für offenes Wort und Schutz"

Der Pfarrer der Nikolaikirche, Bernhard Stief, erinnerte ebenfalls an die Bedeutung des Gotteshauses für die friedliche Revolution in der DDR 1989, besonders an die Friedensgebete.

Die Nikolaikirche sei ein Raum des offenen Wortes und des Schutzes gewesen, wo die Menschen ihre Nöte hätten aussprechen können. Sie sei ein Hoffnungsraum gewesen, wo Gottes Wort der Gewaltfreiheit verkündet worden sei. Nur so seien auch die Friedensdemonstrationen möglich gewesen.


Heinrich Timmerevers, Bischof des Bistums Dresden-Meißen / © Sebastian Kahnert (dpa)
Heinrich Timmerevers, Bischof des Bistums Dresden-Meißen / © Sebastian Kahnert ( dpa )
Quelle:
KNA