Gestern war der hundertste Geburtstag von Papst Johannes Paul II. Ich habe ihn 1975 in Erfurt zur Bistumswallfahrt erlebt und kann mich sehr lebhaft an seine Power und Ausstrahlung, an seine in gutem Deutsch gehaltene Predigt erinnern. Als er dann drei Jahre später Papst wurde, war das für uns das Gefühl: Oh, den kenne ich doch, der hat mich beeindruckt. Ich habe ein Gebet gefunden, das er 1986 geschrieben hat und das für viele Menschen eine Ermutigung damals war und heute erst recht noch ist. Es heißt:
Steh auf, der du enttäuscht bist, steh auf, der du keine Hoffnung mehr hast. Steh auf, der du an die Eintönigkeit gewöhnt bist und nicht mehr glaubst, dass man Neues schaffen kann. Steh auf, denn Gott ist daran, alle Dinge neu zu schaffen. Steh auf, der du dich an die Gaben Gottes gewöhnt hast. Steh auf, der du die Fähigkeit zu staunen verlernt hast. Steh auf, der du das Vertrauen verloren hast, Gott Vater zu nennen. Steh auf und beginne wieder voll Bewunderung für die Güte Gottes zu sein. Steh auf, der du leidest! Steh auf, dem es dir scheint, dass das Leben dir viel verweigert hat. Steh auf, wenn du dich ausgeschlossen, verlassen, beiseitegeschoben fühlst. Steh auf, denn Christus hat ihr seine Liebe gezeigt und hält dich für die Verwirklichung einer unverhofften Möglichkeit bereit. Steh auf, steh auf und geh!