Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte am Montag in Berlin, dass Barenboim die "völkerverbindende Kraft der Musik" verkörpere. Das von ihm mitgegründete West-Eastern Divan Orchestra zeige, dass Kunst ein Weg sei, der zu Frieden führen könne.
Das Ensemble mit Instrumentalisten aus Israel und arabischen Ländern musiziere auf höchstem Niveau - "es ist ein politisches und künstlerisches Wunder, das sich bei jedem Zusammensein aufs Neue ereignet" so der Bundespräsident. Barenboims Wirken beweise, dass kulturelle Werte bedeutend und unverzichtbar für eine gerechte, friedliche und tolerante Gesellschaft seien.
Alles erreicht
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erklärte, der Künstler habe alles erreicht, "was man als Pianist, als Dirigent, Lehrer und Ideengeber erreichen kann". Seit über sechs Jahrzehnten bereichere er die internationale Musiklandschaft. Mit Initiativen wie dem West-Eastern Divan Orchestra und der Barenboim-Said-Akademie habe er viele junge Musikerinnen und Musiker aus dem Nahen Osten zusammengeführt und die verbindende Kraft der Kultur stets für Versöhnung und Frieden eingesetzt. Dafür sprächen auch Auszeichnungen wie Barenboims Ernennung zum Friedensbotschafter der UNO.
Barenboim wurde am 15. November 1942 in Buenos Aires in Argentinien geboren. Seine Eltern waren jüdisch-russische Einwanderer. 1963 kam Barenboim das erste Mal nach Deutschland; ein Jahr später gab er sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern. Barenboim verfügt als Pianist und als Dirigent über ein umfangreiches Repertoire, war 15 Jahre lang Chefdirigent in Chicago, steht seit 1992 an der Spitze der Staatsoper in Berlin und arbeitet mit Orchestern weltweit.