Von der Corona-Pandemie 2020 bis zur Abschaltung der Dombeleuchtung aus Energiespargründen im vergangenen Jahr setzte der Stern ein Zeichen der Hoffnung in dunkler Zeit. "Auch in diesem Jahr leiden viele Menschen unter persönlichen existenziellen Sorgen und Krisen. Wir wollen mit dem Stern ein Zeichen der Zuversicht schenken, dass es auch in dunklen und schwierigen Zeiten Hoffnung gibt und dass es eines Tages wieder besser werden kann und – darauf vertrauen wir als Christen und Christinnen – wieder besser werden wird", sagt Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, der auch Domdechant ist.
Gegen Antisemitismus aufstehen
Neben den persönlichen Krisen und Problemen seien es auch die gesellschaftlichen und globalen Krisen, die vielen Menschen Angst machen, ihnen Mut und Kraft rauben. "In den vergangenen Monaten haben wir den unmenschlichen Terror der Hamas und die Eskalation im Konflikt mit Israel erlebt, die auf beiden Seiten unschuldige Opfer trifft", so Kleine weiter. Im Zuge des neu aufgeflammten Krieges zwischen Israel und Palästina trete Antisemitismus auch in Deutschland wieder offener zutage.
"Das macht vielen Menschen Angst, nicht nur unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Es ist wichtig, dass wir dagegen aufstehen und Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung jeglicher Art verurteilen", so Kleine weiter. "Jesus, dessen Geburt wir Weihnachten feiern, kam als Jude zur Welt und hat als Jude gelebt – das wollen wir nicht vergessen."
Der Stern durchdringt die dunkelste Nacht
Zu den globalen Krisen gehören auch der weiterhin andauernde Krieg in der Ukraine, die Kriege im Jemen und in Syrien sowie die kriegerischen Konflikte und andere Katastrophen und Nöte an vielen Orten der Welt. "Angesichts all dessen fällt es vielen Menschen schwer, mit Freude Weihnachten zu feiern und dem neuen Jahr mit Zuversicht entgegen zu gehen. Doch gerade, wenn alles hoffnungslos scheint, können wir im Stern von Bethlehem neue Hoffnung finden. Er durchdringt mit seinem Licht auch die dunkelste Nacht und verheißt uns, dass mit Jesus Christus das Licht in die Welt gekommen ist, das am Ende jede Dunkelheit überwindet. Darum freue ich mich sehr, dass es uns auch in diesem Jahr möglich ist, den Stern auf dem Vierungsturm des Kölner Domes auf diese besondere Weise anstrahlen zu lassen. Ich hoffe, dass er möglichst vielen Menschen einen Moment der Freude und neue Hoffnung schenkt."