Sternberg erneuert Vorschlag zum Zölibat

"Verheiratete Priester müssen zur Normalität werden"

Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, hat seinen Vorstoß für eine Freiwilligkeit beim Zölibat bekräftigt. Er begründete seinen Ansatz mit Mangel an Priestern.

Ein Priester hält eine Frauenhand mit Ehering / © Paul Sklorz (KNA)
Ein Priester hält eine Frauenhand mit Ehering / © Paul Sklorz ( KNA )

"Verheiratete Priester müssen zur Normalität werden", sagte er im Interview der "Rheinischen Post" am Mittwoch: "Es geht nicht um die Abschaffung, sondern um die Aufhebung der verpflichtenden Verbindung von Priesterweihe und Zölibat." Es gehe ihm nicht um die "Sinnhaftigkeit des Zölibats", stellte Sternberg klar. Vielmehr gehe es um die Frage, wie man den "katastrophalen Priestermangel" in der katholischen Kirche in Deutschland in den Griff bekommen könne.

"Wir haben eine steigende Zahl von Diakonen. Das sind engagierte und verheiratete Männer im Dienst der Kirche." Viele wären bereit und fähig, das Priesteramt zu übernehmen, so der Chef des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. 

Franziskus stellt Abstufungen klar

Papst Franziskus habe ganz klar gesagt, dass es in der Kirche Abstufungen "in wichtige und nicht so wichtige Dinge" gebe, sagte Sternberg weiter. "Die Versorgung der Gemeinde ist eindeutig eine wichtige Aufgabe, und diese ist wichtiger als der Zölibat." Die Idee, dass angesichts des Priestermangels Laien mehr Wortgottesdienste feiern sollten, sieht Sternberg indes kritisch: "Das wäre für mich ein Weg zur Protestantisierung der katholischen Kirche." Zentral sei die Eucharistie, und die könne nur mit einem Priester gefeiert werden.


ZdK-Präsident Thomas Sternberg / © Sebastian Willnow (dpa)
ZdK-Präsident Thomas Sternberg / © Sebastian Willnow ( dpa )
Quelle:
KNA