Stichwort: Opus Dei

Personalprälatur mit hunderttausenden "Freunden" und "Unterstützern"

Das Opus Dei, zu deutsch "Werk Gottes", wurde am 2. Oktober 1928 von dem inzwischen heilig gesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische  Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig wurde 1930 ins Leben gerufen. Die erste päpstliche Billigung als "fromme Vereinigung" erfolgte 1941.

 (DR)

Das Opus Dei, zu deutsch "Werk Gottes", wurde am 2. Oktober 1928 von dem inzwischen heilig gesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische  Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig wurde 1930 ins Leben gerufen. Die erste päpstliche Billigung als "fromme Vereinigung" erfolgte 1941. Papst Johannes Paul II. gewährte dem Opus Dei 1982 die bislang einmalige Rechtsform einer "Personalprälatur" mit einer gesonderten Priesterausbildung. An ihrer Spitze steht ein Bischof; derzeit ist dies der Spanier Javier Echevarria Rodriguez (73).

Dem Opus Dei gehören nach eigenen Angaben weltweit 85.000 Mitglieder an, davon 600 in Deutschland. Rund 20 Prozent von ihnen haben sich als Laien zur Ehelosigkeit verpflichtet. Zur Personalprälatur zählen zudem rund 1.800 Priester, die in der "Priesterlichen Gemeinschaft vom Heiligen Kreuz" zusammengefasst
sind. Darüber hinaus spricht das Opus Dei von weltweit mehreren hunderttausend "Freunden" und "Unterstützern". Sie nehmen an geistlichen Übungen teil und spenden für die Arbeit des Werkes.

Die Mitglieder sind angehalten, ihr gesamtes Leben zu heiligen - auch durch Askese und körperliche Kasteiung. Nicht die Weltflucht gilt als Ideal, vielmehr soll die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben geprägt werden. So sind Opus-Dei-Mitglieder in akademischen Berufen, mitunter auch in  Regierungsämtern, zu finden. Zu den prominentesten Vertretern im Vatikan zählt der im Juli 2006 aus dem Amt geschiedene Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Joaquin Navarro Valls. Das Werk ist weltweit im Bildungssektor besonders aktiv. Es unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom.

Kritiker werfen dem Opus Dei Elitedenken, eine Erziehung zu blindem Gehorsam und sektenhafte Strukturen vor. Das Wirken der Organisation widerspreche Werten wie Freiheit, Mündigkeit und Gleichberechtigung.
(KNA, dr)