Für den Freistaat sei dies auch ein Stück Selbstvergewisserung gewesen, dass die christlichen Wurzeln des Landes nach wie vor stark seien. Jeder habe die enorme Verbundenheit dieses Papstes mit seiner bayerischen Heimat spüren können. Bei seinen Reden und Predigten habe immer eine ganz besondere Atmosphäre geherrscht.
Ein Glanzlicht war nach den Worten Stoibers die Predigt auf dem Münchner Messegelände in Riem. Dabei habe der Papst die katholische Kirche aufgerufen, den christlichen Glauben wieder stärker hinaus in die Welt zu tragen. Der Höhepunkt sei dann die Messe auf dem Islinger Feld in Regensburg gewesen, bei der Benedikt XVI. nachdrücklich für einen lebendigen Glauben und die Werte des Christentums geworben habe.
Klarer Kompass von Wertevorstellungen
"Wir leben in einem Zeitalter des Umbruchs und Wandels", erinnert der CSU-Politiker. Da brauche es einen klaren Kompass von Wertvorstellungen, wie ihn der christliche Glaube vorgebe. Nachhaltig in Erinnerung seien ihm zwei Botschaften von Benedikt XVI. geblieben, nämlich dass sich Glaube und Vernunft nicht ausschlössen, sondern zusammengehörten.
Das sei gerade in Zeiten der Globalisierung und des rasanten technischen Fortschritts eine wichtige Botschaft. Zum anderen, dass sich Gewalt niemals auf religiöse Werte berufen könne und dürfe. Für Terrorismus im Namen der Religion gebe es keine Rechtfertigung. Diese Worte seien hochaktuell, so Stoiber.