Bei der Prozession trug der Blutreiter die Blutreliquie segnend durch Straßen und Fluren. Beim anschließenden Gottesdienst in der Martinsbasilika rief der Freiburger Erzbischof Stephan Burger die Katholiken auf, nicht nur ein offenes Herz und offene Hände für andere zu haben, sondern auch den eigenen Lebensstil zu überdenken. Es gelte, achtsam mit der Umwelt umzugehen.
Der Blutritt findet stets am Freitag nach Christi Himmelfahrt statt. Die Tradition reicht ins elfte Jahrhundert zurück, als das Kloster Weingarten Teile einer Heilig-Blut-Reliquie aus dem italienischen Mantua erhielt. Sie enthält der Legende nach mit dem Blut Christi vermischte Erde.
Aufruf zur Nächstenliebe
Bereits am Abend des Christi-Himmelfahrts-Tages hatten die Feiern in Weingarten mit einer Lichterprozession und einer Messfeier begonnen.
Dabei rief Burger zu Solidarität und Nächstenliebe auf. Wenn man mit der Botschaft des Evangeliums ernstmache, werde es politisch, und "dann hat das Evangelium Auswirkungen für unser Lebensverständnis und für unser gesellschaftliches Miteinander".