Streiks beim Versandhändler Amazon

 (DR)

Seit Jahren ringt die Gewerkschaft um einen Tarifvertrag bei dem US-Versandhändler. Mit neuerlichen Streiks kurz vor Weihnachten geht der Streit nun in die nächste Runde. Geschenke kämen aber rechtzeitig zum Fest an, betont Amazon.

Mitten im Weihnachtsgeschäft hat die Gewerkschaft Verdi erneut zu Streiks beim Versandhändler Amazon aufgerufen. An den Standorten Werne und Leipzig legten zusammen knapp 350 Beschäftigte zum Wochenbeginn in der Frühschicht die Arbeit nieder. Laut Amazon ist die Zustellung der Pakete pünktlich zu Weihnachten aber nicht in Gefahr. Die Gewerkschaft kämpft seit 2013 erfolglos für einen Tarifvertrag für die rund 16 000 Beschäftigten des US-Händlers in Deutschland.

Mit dem Streik will Verdi die Forderung unterstreichen, Arbeitsbedingungen tarifvertraglich zu regeln. Die Gewerkschaft fordert Amazon seit mehr als fünf Jahren dazu auf, Tarifverhandlungen analog zum Einzel- und Versandhandel zu führen. Der US-Konzern lehnt dies ab. Amazon sieht sich als Logistikunternehmen und verweist darauf, dass die Bezahlung in den elf deutschen Versandzentren am oberen Ende dessen liege, was in der Logistikbranche üblich sei.

Amazon biete den Mitarbeitern in den Versandzentren Überstundenzuschläge, Boni bei entsprechender Leistung, berufliche Ausbildung sowie Mitarbeiteraktien. Die Beschäftigten hierzulande stiegen mit einem Lohn von mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde ein und bekämen nach zwei Jahren im Schnitt knapp 2400 Euro im Monat inklusive Zusatzleistungen wie Boni. (dpa,17.12.2018)