Streit um ein Schreiben von Missbrauchsopfern an italienische Bischöfe

Gab es einen Brief?

Missbrauchsopfer in Italien warten offenbar seit Längerem auf ein Gespräch mit den katholischen Bischöfen des Landes. Das Schreiben sei bislang unbeantwortet geblieben. Italiens Bischofskonferenz behauptet, es liege nichts Schriftliches vor.

Missbrauchsskandal in der Kirche (Symbolbild) / © Evandro Inetti (dpa)
Missbrauchsskandal in der Kirche (Symbolbild) / © Evandro Inetti ( dpa )

Das Schreiben sei an an den Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz Kardinal Gualtiero Bassetti gerichtet worden, berichtete die italienische Tageszeitung "Messaggero" am Wochenende unter Berufung auf die Initiative "L'abuso". Die Vereinigung wirft den Bischöfen Untätigkeit bei der Opferentschädigung vor. "L'abuso" verzeichnete nach eigenen Angaben in der Kirche 300 Fälle sexuellen Missbrauchs in den vergangenen 15 Jahren.

"Wer gehört werden will, wendet sich an den zuständigen Bischof"

Die Italienische Bischofskonferenz hingegen hat die Medienberichte über den Brief zurückgewiesen. Er wisse nichts von einem solchen Schreiben an die Bischofskonferenz, teilte Sprecher Ivan Maffeis der Katholischen Nachrichten-Agentur mit. "Wer gehört werden will, wendet sich üblicherweise an den zuständigen Bischof des Bistums", so Maffeis.

Die Italienische Bischofskonferenz wollte zum weltweiten Bischofstreffen zu Missbrauch und Prävention im Februar Zahlen vorlegen. Sie kündigte zudem ein Treffen von Vertretern mit von Missbrauch Betroffenen im Februar und März an. Papst Franziskus hatte mit Blick auf das Spitzentreffen vom 21. bis 24. Februar die Bischöfe weltweit aufgerufen, Opfer anzuhören.


Quelle:
KNA
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