Er war 2017 zum ersten Nachfolger Bianchis gewählt worden. Den am 13. Mai vom Vatikan mitgeteilten Schlüssen aus der Visitation widersetzte sich Bianchi dem Kloster zufolge. Er selbst verlangte in einer Erklärung Beweise für ein Fehlverhalten und sprach von "falschen Anschuldigungen".
Bianchi soll die Gemeinschaft auf unbestimmte Zeit verlassen. Zwei Klosterbrüder und eine Schwester müssen sich ebenfalls für fünf Jahre von Bose entfernen. Sie bekommen unterschiedliche Aufenthaltsorte zugewiesen.
Der aus der Provinz Asti stammende Bianchi hatte Bose 1965 als junger Wirtschaftswissenschaftler unter dem Eindruck der Studentenbewegung und des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) gegründet. Die Gemeinschaft von Männern und Frauen in den Hügeln östlich von Ivrea gilt als ein Neuaufbruch des Klosterlebens in der katholischen Kirche. Sie verbindet Traditionen des westlichen und östlichen Mönchtums und etablierte sich zugleich als ökumenisches Zentrum. Ihr gehören nach Angaben aus Bose derzeit rund 90 Männer und Frauen aus sechs Nationen an.