Nach einer Trennung abwechselnd bei beiden Elternteilen zu leben, kann sich laut einer Studie positiv auf Kinder auswirken. Das sogenannte Wechselmodell werde nur von etwa 5 Prozent der Trennungsfamilien praktiziert, teilte die Universität Duisburg-Essen mit. Verbreiteter sei das sogenannte Residenzmodell: Das Kind lebt hier dauerhaft bei einem Elternteil, der andere Teil erhält ein Umgangsrecht. Kindern im Wechselmodell gehe es jedoch "mindestens genauso gut oder sogar ein wenig besser", so die Forschenden.
Positiv auf das Wohlbefinden der Mädchen und Jungen wirke sich insbesondere das "asymmetrische Wechselmodell" aus, bei dem die Kinder bei je einem Elternteil mindestens 30 Prozent ihrer Zeit verbringen, hieß es. Wichtig sei, dass das Kind eine gute Beziehung zu beiden Eltern habe. Sei der Umgang der Eltern durch Streit belastet, zeigten sich im Wechselmodell die negativen Folgen für das Kind stärker.
Wenn Eltern sich nach einer Trennung uneinig seien, könnten Gerichte das Wechselmodell als "eine ernsthaft in Betracht kommende Option" in Erwägung ziehen, so die Forschenden. Für ihre Untersuchung befragten sie 1.233 Trennungsfamilien, die eines der beiden Modelle praktizieren. (kna/17.05.2021)