Studie: Die meisten haben zwei Kinder

Staat kann von kinderreichen Familien profitieren

Wenn Eltern drei und mehr Kinder bekommen, könne sich das für den Staat lohnen, errechnete das Institut der deutschen Wirtschaft Köln für den Verband kinderreicher Familien Deutschland.

Eine Familie mit drei Kindern / © Yuganov Konstantin (shutterstock)
Eine Familie mit drei Kindern / © Yuganov Konstantin ( shutterstock )

Diese zusätzlichen Kinder zahlten im Laufe ihres Lebens über Steuern und Sozialversicherungsbeiträge mehr ein als sie kosten – sofern sie eine Berufsausbildung absolvierten. Das gelte auch für Einzelkinder, gab Studienleiter Axel Plünnecke zu. Jedoch bekämen Kinder aus großen Familien meist auch selbst mehr Kinder als andere, so dass die Rechnung für die öffentliche Hand letztlich aufgehe – und das obwohl Eltern mit mehr Kindern im Beruf länger aussetzen.

Meist seien es die Mütter, die sich für mehr Zeit für die Familie entscheiden, heißt es in der Studie. In jeder dritten Familie mit drei Kindern ist ein Elternteil nicht erwerbstätig, bei vier Kindern ist es nahezu die Hälfte. Jedoch hat nur gut jede neunte Familie drei oder mehr minderjährige Kinder. Die meisten haben zwei Kinder. Das arbeitgebernahe Institut empfiehlt Firmen, Traineeprogramme für Berufsanfänger mit Kind sowie Qualifizierungsangebote für den Wiedereinstieg nach drei oder mehr Kindern anzubieten. Der Staat solle eine frühe Familiengründung durch Betreuungsangebote erleichtern, Familien beim Wohnungskauf unterstützen und die Höhe der Rente an die Kinderzahl koppeln. Zuwanderung allein löse Deutschlands Demografie-Problem nicht, sagte Plünnecke.

Für das dritte Kind entscheiden sich häufig Mütter und Väter mit geringerer Bildung und niedrigerem Einkommen sowie Akademiker mit hohem Einkommen, sagte die Verbandsvorsitzende Elisabeth Müller. Es komme also darauf an, die Mittelschicht mit mittlerem Bildungsabschluss und Einkommen zu mehr Kindern zu ermutigen. Keinen Beleg fanden die Forscher für das Vorurteil, Sozialhilfeempfänger bekämen mehr Kinder, weil es sich für sie finanziell lohne.

Quelle:
dpa