Studie: "Gemeinschaft und Spiritualität - Perspektiven der christlichen Gemeindearbeit"

 (DR)

Christliche Gemeinden sehen ihren aktuellen Schwierigkeiten laut einer neuen Studie realistisch ins Auge. Als größten Problembereich wurde der Themenbereich "Nachwuchsmangel und Überalterung" genannt. 69 Prozent hielten demnach den Nachwuchsmangel im Ehrenamt für das drängendste Problem, gefolgt von der demografischen Entwicklung mit 65 Prozent und einer Entkirchlichung der Gesellschaft mit 60 Prozent der Nennungen. Mit 47 Prozent Zustimmung liege der Bereich Überlastung von Mitarbeitern an zweiter Stelle.

Dem Problem der Überalterung sollten die Gemeinden nach Meinung der überwiegenden Mehrheit (88 Prozent) unter den Befragten dadurch gegensteuern, dass über Konfirmations- und Kommunionvorbereitungen stärker die ganze Familie angesprochen wird. Rund drei Viertel (77 Prozent) plädierten für mehr gemeinsame Feste.

82 Prozent der Studienteilnehmer sind davon überzeugt, dass sich die Kirche noch mehr und professioneller mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen auseinandersetzen muss. 90 Prozent sind der Ansicht, dass gerade in einer "Gesellschaft mit Spaltungstendenzen" Kirche die Menschen zusammenführen sollte.

Die Studie wurde durchgeführt vom Verlag Agentur des Rauhen Hauses, die seit 175 Jahren mit Kirchengemeinden zusammenarbeitet. Geschäftsführer Martin Sterr sagte im domradio.de-Interview: "Immer wieder kommen unsere Außendienstmitarbeiter zu uns und berichten, was sie in den Kirchengemeinden gehört haben. Und weil es so ein Echo war, haben wir diese Studie gemacht."
(dr, kna, 28.08.2017)