Zwar hätten sie täglich eine knappe Dreiviertelstunde mehr mit schulischen Tätigkeiten verbracht als während der ersten Schulschließungen, teilte das ifo Institut bei der Präsentation der Umfrage unter mehr als 2.000 Eltern in München mit. Mit durchschnittlich 4,3 Stunden am Tag seien das aber noch immer drei Stunden weniger als an einem üblichen Schultag vor Corona (7,5 Stunden).
Statt mit Schule hätten die Kinder und Jugendlichen mehr Zeit (4,6 Stunden) mit Fernsehen, Computerspielen und am Handy verbracht. Aktive Tätigkeiten wie Lesen oder kreatives Gestalten seien im ersten Lockdown angestiegen, hätten sich jetzt allerdings wieder auf den Umfang von vor Corona reduziert, erklärte der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann.
Mehr als die Hälfte der Eltern (56 Prozent) glaubt den Angaben zufolge, dass ihr Kind pro Stunde zu Hause weniger lernt als im regulären Unterricht in der Schule; immerhin 22 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt. Leistungsschwächere Schüler und Schülerinnen und Nicht-Akademikerkinder hätten zu Hause deutlich weniger effektiv und konzentriert gelernt.
Nur eines von vier Kindern (26 Prozent) hatte laut Umfrage täglich gemeinsamen Unterricht für die ganze Klasse, zum Beispiel per Video; 39 Prozent hatten das maximal einmal pro Woche. Die große Mehrzahl der Kinder hatte zu Hause Zugang zu Computer und Internet. 29 Prozent gaben jedoch an, regelmäßig Probleme mit der Nutzung digitaler Lernplattformen gehabt zu haben, fünf Prozent sogar täglich.