Das geht aus einer neuen Studie des Religionsforschungsinstituts "Hartford Institute for Religion Research" in Connecticut hervor. Danach sind Megakirchen, die nach 1990 entstanden, in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich um 90 Prozent gewachsen. Bei älteren Megakirchen betrug der Zuwachs knapp 40 Prozent.
Der Erhebung zufolge verringerte sich die Zahl der Sitzplätze am jeweiligen Hauptstandort einer Megakirche in den vergangenen fünf Jahren von 1.500 auf 1.200. Zugleich nahm die Anzahl der Gottesdienste am Wochenende zu. Im selben Zeitraum stieg der Anteil der Großkirchen, die mehrere Niederlassungen aufweisen, von 46 auf 62 Prozent.
Einer der Autoren der Studie, Scott Thumma sagte im Informationsdienst "Religion News Service", trotz des Wachstums seien die Megakirchen "nicht immun von der kulturellen Dynamik" in der US-amerikanischen Gesellschaft. Auch die Großkirchen verlören viele ihrer jungen Mitglieder. Zudem kämen Mitglieder nicht mehr so regelmäßig zum Gottesdienst wie früher. Einen Trend bei vielen Megakirchen sieht Thumma darin, dass die zunächst allem nach "innen gerichteten" Gemeinden sich zunehmend auf Missionsarbeit und Hilfe für Menschen außerhalb der Gemeinde richteten. 71 Prozent der Megakirchen stuften sich als evangelikal ein.
Die rund 1.650 Megakirchen existieren der Studie zufolge vor allem im Süden der USA und in großstädtischen Regionen. Den Gläubigen bieten sie umfassende religiöse und Freizeitprogramme an. Megakirchen werden in der Regel stark von der jeweiligen Predigerpersönlichkeit geprägt. Die größten US-Megakirchen sind die Lakewood-Kirche im texanischen Houston mit 43.500 Mitgliedern und die North-Point- Community-Kirche in Alpharetta (US-Staat Georgia) mit mehr als 30.000 Mitgliedern.