Das ergibt eine repräsentative Online-Umfrage des Instituts myMarktforschung.de. Befragt wurden 1.069 Deutsche zwischen 18 und 70 Jahren. Danach zählen 47 Prozent der Befragten zu den überzeugten Spendern. Sie sind ohne Einschränkungen zur Organspende bereit. Weitere 35 Prozent gehören zur Gruppe der potenziellen Spender, die insgesamt unsicher sind oder nur bestimmte Organe für eine Spende in Erwägung ziehen. 19 Prozent gehören zu den entschlossenen Nicht-Spendern.
Der Anteil von Personen mit Organspendeausweis liegt laut Umfrage auf Rekordniveau: 38 Prozent der Deutschen haben danach ihre Einstellung zur Organweitergabe dokumentiert. 2012 waren es laut eines Berichts der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nur 22 Prozent.
Sinkende Spenderzahlen
Dass die tatsächlichen Spenderzahlen weiter zurückgegangen sind, erklären die Marktforscher mit fehlendem Vertrauen von Ärzten und Bevölkerung in das Transplantationssystem. Die größte Befürchtung, die einer Spende entgegensteht, sei der Missbrauch durch Organhandel, auch wenn dies in Deutschland nahezu ausgeschlossen sei, heißt es. 39 Prozent der entschlossenen Nicht-Spender und sogar 47 Prozent der potenziellen Spender hätten Angst davor. Die seit 2012 bekannt gewordenen Manipulationen an Wartelisten liegen auf dem zweiten Rang - mit 28 Prozent der Nicht-Spender und 36 Prozent der Unsicheren, die hier Befürchtungen haben.
Die Zahl der Organspenden war im vergangenen Jahr auf einen neuen Tiefststand gefallen. 2016 spendeten 857 Verstorbene ihre Organe, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilte. 2015 waren es 877 und im Jahr zuvor 864 Spender gewesen. 2010 hatte die Zahl noch bei 1.296 gelegen.